Lindemann löst Ticket für die deutschen Meisterschaften

Schwimmen. Lilli-Sophie Lindemann hat sich beim 12. Offenen Kurzbahn-Cup des Behinderten- und Rehabilitationssportbundes Nordrhein-Westfalen in Remscheid mit herausragenden Leistungen für die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Berlin qualifiziert.

Die stark sehbehinderte elfjährige Deckbergerin schwamm die 50 Meter Schmetterling in 1:00,00 Minuten, die 50 Meter Freistil in 0:41,57 Minuten und die 50 Meter Brust in 1:03,07 Minuten und kam damit auf eine Gesamtpunktzahl von 473. Um sich für die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften zu qualifizieren, benötigte das Ausnahmetalent 100 Punkte.

In Remscheid startete Lilli-Sophie Lindemann zum letzten Mal für den SV 1860 Minden. Nach Diskrepanzen mit den Verantwortlichen des bisherigen Vereins wechselt sie mit sofortiger Wirkung zum SC 80 Porta. „Der SV 1860 Minden hatte Lilli nicht mehr für alle Wettkämpfe gemeldet, für die sie sich qualifiziert hatte“, verrät Mutter Michaele Müller-Lindemann. „Das Startgeld für den Kurzbahn-Cup in Remscheid habe ich selbst auf dem letzten Drücker überwiesen, normalerweise zahlt das der Verein mit Abgabe der Meldung.“ Hätte Lilli den Wettkampf verpasst, hätte sie in Berlin nicht an den Start gehen können.

Durch die häufige Präsens von Lilli in der Öffentlichkeit gingen beim SV 1860 Minden sehr viele Anfragen von anderen Schwimmern mit Behinderungen ein, ob sie sich dem Verein anschließen könnten. Der Verein kann aber aus Personalmangel keine eigenständige Inklusionsgruppe einrichten.

„Der SC 80 Porta freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit Lilli“, verrät Michael Müller-Lindemann. „Die Verantwortlichen der Abteilung Schwimmen des Deutschen Behindertensportverbandes zeigten sich erfreut darüber, dass Lilli wieder an allen Wettkämpfen teilnehmen kann.“