Jonathan Semisch - In der 3. Liga werden Fehler sofort bestraft

Es läuft wieder rund bei Jonathan Semisch. Der Rückraumspieler des Drittligisten MTV Großenheidorn hat seinen Kreuzbandriss vom Anfang des vergangenen Jahres offenbar wirklich überwunden.

Der mehr als zwei Meter große Semisch kehrte im Verlauf der Aufstiegssaison 2017/2018 in den Kader zurück. Die Bewegungen waren noch nicht rund, Semisch wirkte besonders in den Sprungwürfen gehemmt. Üblicherweise gehört nicht nur die physische Heilung dazu, sondern auch das physische verarbeiten der Verletzung. Im ersten Heimspiel in der 3..Liga war dann ein anderer Semisch zu beobachten, einer der auch im Kopf endlich frei schien und mit sieben Toren eine hervorragende Angriffsleistung hinlegte.

Mit Torben Buhre hat sich ein Leistungsträger in der Vorbereitung der jetzt laufenden Saison vermutlich ebenfalls einen Kreuzbandriss zugezogen. Das weckte Erinnerungen bei dem halb linken Semisch. An die lange Zeit der Reha, den mühseligen Weg zurück zur alten Form. Die Herstellung der körperlichen Fitness war für Semisch eine Sache. Schwieriger war für ihn den Kopf frei zu bekommen, nicht mehr bei jeder Bewegung in sich zu horchen und auf den Knall reissender Bänder zu warten.

„Johnny“ verfügt über Erfahrung in der 3. Liga und weiß genau: „In der Oberliga kann man Fehler noch ausbügeln, in der 3. Liga werden sie sofort bestraft.“ Die Mannschaft muss die Nervosität in den Griff bekommen, Fehler minimieren und konzentrierter über die gesamten 60 Minuten spielen. Auf das Problem der rechten Angriffsseite hat der MTV inzwischen mit der Verpflichtung von Maksym Biegal reagiert. Der wurde bei seinem ersten Einsatz gegen die Ahlener SG allerdings schon nach dreieinhalb Minuten durch eine rote Karte ausgebremst.

Dennoch sieht er das Ziel der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen optimistisch, glaubt fest daran. Semisch weiß, dass es dazu Geduld braucht. „Die Mannschaft muss diszipliniert spielen und jeder alles geben, dann haben wir auch eine Chance“, sagt Semisch. Die Mannschaft muss also solche noch weiter zusammen wachsen. Das gilt besonders für die jungen Spieler: „Noch bräuchten wir einen guten und die Gegner einen normalen Tag, damit wir gewinnen können“, scherzt Semisch. Der Aufwand hat sich für alle erhöht, Spieler, Trainer und ehrenamtliche Helfer aus dem Verein müssen mehr investieren um in der 3. Liga zu bestehen.

Besonders am neuen Spielort, der Aue-Halle in Wunstorf, die bei Heimspielen zur „Meerfestung“ wird, muss die Mannschaft noch richtig heimisch werden. Man sei viel weiter von den Zuschauern weg, es knistere noch nicht so wie in Großenheidorn, hier sei die Mannschaft in der Verantwortung. „Wenn wir berauschend spielen wird auch das Publikum berauscht sein“, sagt Semisch.